Das Wichtigste in Kürze
Pansexualität ist die sexuelle oder romantische Anziehung zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität. Lies hier mehr…
Bisexualität ist die sexuelle oder romantische Anziehung zu Menschen mit zwei oder mehr Geschlechtern, während Pansexualität die Anziehung zu Menschen aller Geschlechter einschließt.
Nein, Pansexualität ist weder eine Phase noch eine Wahl. Es ist eine natürliche und gültige sexuelle Orientierung, die man nicht ändern oder kontrollieren kann. Wie Du damit am besten umgehst…
Pansexuell ist eine sexuelle Orientierung, die sich durch eine Anziehung zu Menschen aller Geschlechter auszeichnet. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was Pansexualität bedeutet, wie man sie erkennt, wie man damit umgeht und wie man sich als Pansexuelle*r in der Gesellschaft wohlfühlen kann. Außerdem beantworte ich einige häufig gestellte Fragen zum Thema Pansexualität und gebe Dir spannende Buchtipps.
Inhalt
Was ist Pansexualität?
Pansexualität ist eine sexuelle Orientierung, die durch eine Anziehung zu Menschen aller Geschlechter gekennzeichnet ist. Das bedeutet, dass sich Pansexuelle zu Männern, Frauen, Transgender-Personen, nicht-binären Personen, Intersexuellen, genderfluiden Personen und anderen Geschlechtsidentitäten hingezogen fühlen können.
Dabei spielt es keine Rolle, welches biologische Geschlecht oder welche körperlichen Merkmale diese Menschen haben. Pansexuelle legen mehr Wert auf die Persönlichkeit, den Charakter und die emotionale Bindung zu einer Person als auf das Geschlecht.
Pansexualität ist nicht dasselbe wie Bisexualität, obwohl beide Orientierungen die Anziehung zu mehr als einem Geschlecht beinhalten. Der Unterschied besteht darin, dass Bisexuelle sich in der Regel zu zwei oder mehr Geschlechtern hingezogen fühlen, während Pansexuelle in Bezug auf das Geschlecht keine Grenzen kennen.
Hinweis: Dies bedeutet jedoch nicht, dass Bisexuelle transphob oder binär sind. Es gibt viele Bisexuelle, die sich auch zu Transgendern oder nicht-binären Menschen hingezogen fühlen. Der Begriff Bisexualität kann auch als Oberbegriff für alle mehrgeschlechtlichen Orientierungen verstanden werden.
Pansexualität ist auch nicht gleichzusetzen mit Polyamorie oder Promiskuität. Polyamorie bedeutet, mehrere romantische oder sexuelle Beziehungen gleichzeitig zu haben, während Promiskuität bedeutet, häufig wechselnde Sexualpartner zu haben. Pansexuelle können polyamorös oder promiskuitiv sein, aber das ist keine Voraussetzung für ihre Orientierung. Es gibt auch viele Pansexuelle, die monogam leben oder überhaupt keinen Sex haben wollen.
Wie erkennt man Pansexualität?
Es gibt kein eindeutiges Zeichen oder einen Test, der Dir sagen kann, ob du pansexuell bist oder nicht. Die einzige Person, die in der Lage ist das herauszufinden, bist Du selbst. Aber Du kannst Dir selbst ein paar Fragen stellen, um besser zu verstehen, wie Du Dich fühlst:
- Fühlst Du Dich sexuell oder romantisch zu Menschen des anderen Geschlechts hingezogen?
- Hattest Du schon einmal eine Beziehung mit jemandem, der ein anderes oder gleiches Geschlecht als Du hat oder sich nicht mit einem bestimmten Geschlecht identifiziert?
- Ist Dir das Geschlecht einer Person egal oder unwichtig, wenn Du Dich in sie verliebst oder sie begehrst?
- Findest Du Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht attraktiv oder anziehend?
Wenn Du einige oder alle dieser Fragen mit Ja beantwortest, könntest Du pansexuell sein. Letztendlich musst Du aber selbst entscheiden, ob dieser Begriff zu Dir passt oder nicht.
Gedanke: Es ist auch möglich, dass Du Dich mit einem anderen Begriff wie queer, omnisexuell oder einfach sexuell aufgeschlossen wohler fühlst.
Wie gehe ich mit Pansexualität um?
Wenn Du herausfindest, dass Du pansexuell bist, kann das verschiedene Gefühle auslösen. Vielleicht bist Du froh, stolz, erleichtert oder neugierig. Vielleicht bist Du aber auch verwirrt, ängstlich, unsicher oder traurig. All das ist normal und verständlich. Es ist nicht immer leicht, seine sexuelle Orientierung zu akzeptieren und zu zeigen, vor allem, wenn Du in einer Gesellschaft lebst, die oft intolerant oder ignorant ist.
Hier sind einige Tipps, die Dir helfen können, mit Deiner Pansexualität umzugehen:
Informiere Dich über Pansexualität.
Je mehr Du über Deine Orientierung weißt, desto besser kannst Du sie verstehen und erklären. Um mehr über Pansexualität zu erfahren, gibt es viele Bücher, Artikel, Podcasts, Videos und andere Quellen.
Suche Dir Unterstützung.
Es ist wichtig, dass Du Dich nicht allein oder isoliert fühlst. Es gibt viele andere Menschen, die pansexuell sind oder Dich verstehen und akzeptieren. Wenn Du jemanden zum Reden brauchst, kannst Du Dich an Deine Familie, Freunde, Deinen Partner oder andere Vertrauenspersonen wenden. Du kannst auch nach Online- oder Offline-Gruppen suchen, die sich mit Pansexualität beschäftigen. Zum Beispiel gibt es diese [Facebook-Gruppe], in der Du Dich mit anderen pansexuellen Menschen austauschen kannst.
Sei stolz auf Dich.
Du hast nichts falsch gemacht oder zu verbergen. Deine Pansexualität ist ein Teil von Dir und macht Dich zu einem einzigartigen und wunderbaren Menschen. Du solltest Dich nicht dafür schämen oder entschuldigen müssen. Vielmehr solltest Du Dich darüber freuen und feiern, dass Du so bist, wie Du bist. Du kannst zum Beispiel an Veranstaltungen wie dem Pansexual Visibility Day teilnehmen. Dieser findet jedes Jahr am 24. Mai statt.
Tritt für Deine Rechte ein.
Leider gibt es immer noch viele Diskriminierungen und Vorurteile gegenüber Pansexuellen und anderen sexuellen Minderheiten. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich für Deine Rechte und die Rechte anderer einsetzt. Du kannst z.B. Petitionen unterschreiben, demonstrieren gehen, Spenden sammeln oder Dich ehrenamtlich engagieren.
Du kannst auch versuchen, andere Menschen über Pansexualität aufzuklären und ihnen von Deinen Erfahrungen berichten. Allerdings bist Du keineswegs dazu verpflichtet. Es reicht auch schon, wenn Du Dir selbst treu bleibst.
Wie kann man sich als Pansexueller in der Gesellschaft zurechtfinden?
Es ist nicht immer einfach, sich als Pansexueller in einer Gesellschaft zurechtzufinden, die oft heteronormativ oder cisnormativ ist. Das heißt, die Gesellschaft geht davon aus, dass alle Menschen heterosexuell sind oder sich mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren. Das kann dazu führen, dass sich pansexuelle Menschen unsichtbar, missverstanden oder ausgegrenzt fühlen.
Es gibt kein bestimmtes Aussehen oder Verhalten, das alle Pansexuellen haben müssen. Du kannst Dich so kleiden, schminken, frisieren oder ausdrücken, wie Du willst. Es gibt auch keine Regeln, wen Du lieben oder begehren darfst. Du kannst Beziehungen zu Menschen jeden Geschlechts haben oder auch keine haben wollen. Wichtig ist, dass Du Dir selbst treu bleibst und Dich wohl fühlst.
Wenn Du möchtest, kannst Du Deine Pansexualität sichtbar machen und anderen Menschen zeigen. Das kann Dir helfen, Dich selbstbewusster zu fühlen und andere pansexuelle Menschen zu finden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Deine Identität zu zeigen. Zum Beispiel kannst Du eine Flagge mit den Farben rosa, gelb und blau tragen oder aufhängen, die für Pansexualität steht. Oder Du kannst ein Symbol wie das Herz mit dem Unendlichkeitszeichen tragen oder malen. Es steht für die grenzenlose Liebe von Pansexuellen.
Leider gibt es immer noch Menschen, die Pansexualität nicht akzeptieren oder respektieren. Aber Du solltest Dich nicht unterkriegen lassen oder Dich für sie ändern. Du bist nicht allein und Du bist nicht schlecht. Du bist sehr wertvoll und liebenswert, so wie Du bist.
Versuche, Dich auf die positiven Dinge in Deinem Leben zu konzentrieren und Dich von den negativen Dingen fernzuhalten. Wenn Du Dich bedroht oder belästigt fühlst, suche Hilfe bei Personen oder Organisationen, denen Du vertrauen kannst.
Diese Berühmtheiten haben sich als pansexuell geoutet
- Miley Cyrus: Die Sängerin und Schauspielerin outete sich 2016 als pansexuell. Sie sagte, dass sie sich zu Menschen aller Geschlechter hingezogen fühle und dass sie das schon seit ihrem 14. Lebensjahr wisse.
- Brendon Urie: Der Leadsänger der Band “Panic! at the Disco” hat sich 2018 als pansexuell geoutet. Er ist seit 2013 mit Sarah Orzechowski verheiratet, hat aber nach eigenen Angaben keine Grenzen, was das Geschlecht seiner potenziellen Partnerinnen und Partner angeht.
- Janelle Monae: Die Sängerin und Schauspielerin outete sich 2018 als pansexuell. Sie sprach davon, dass sie sowohl mit Männern als auch mit Frauen sexuelle Erfahrungen gemacht habe und das Geschlecht einer Person ihr egal sei.
- Paris Jackson: Die Tochter von Michael Jackson outete sich 2018 als pansexuell. Sie ist gegen Schubladendenken und fühlt sich zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht hingezogen.
- Bella Thorne: Die Schauspielerin und Sängerin outete sich 2019 als pansexuell. Sie sagte, sie habe früher gedacht, sie sei bisexuell, aber dann festgestellt, dass sie pansexuell sei. Ihre Worte waren, dass siesich zu Menschen hingezogen fühle, die sie glücklich machen.
Was bedeutet „Pan“?
Der Begriff Pansexualität stammt aus dem Griechischen und bedeutet “alles”. Er wurde ursprünglich von dem Psychiater Otto Kernberg in einem anderen Zusammenhang verwendet, um Patienten mit mehreren perversen Zügen zu beschreiben. Später wurde er von der LGBTQIA+-Gemeinschaft übernommen, um eine sexuelle Orientierung zu bezeichnen, die keine Vorauswahl hinsichtlich des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität trifft. Der Begriff Pansexualität, um eine sexuelle Orientierung zu bezeichnen, tauchte Anfang der 1990er Jahre auf.
Buchempfehlungen mit pansexuellen Protagonisten
- “The Seven Husbands of Evelyn Hugo” von Taylor Jenkins Reid. Der Roman erzählt die Geschichte von Evelyn Hugo, einer berühmten Hollywood-Schauspielerin, die sich als pansexuell outet und ihre sieben Ehen und Affären mit Personen unterschiedlichen Geschlechts enthüllt.
- “Let’s Talk About Love” von Claire Kann. Dieser zeitgenössische Roman handelt von Alice, einer pansexuellen und asexuellen Studentin, die sich in ihren neuen Kollegen Takumi verliebt und ihre Gefühle und ihre Identität erforscht.
- “The Gentleman’s Guide to Vice and Virtue” von Mackenzi Lee. Der historische Roman folgt den Abenteuern des pansexuellen Adligen Henry Montague, der sich in seinen besten Freund Percy verliebt und mit ihm und seiner Schwester durch Europa reist.
- “Die Verstoßenen” von M.K. England. In diesem Science-Fiction-Roman geht es um den pansexuellen Piloten Nax, der zusammen mit einer Gruppe von Außenseitern eine Verschwörung aufdecken muss, die das Schicksal der Galaxie bedroht.
- “The Lost Coast” von Amy Rose Capetta. Dieser Fantasy-Roman erzählt die Geschichte von Danny, einer pansexuellen Hexe, die sich einer Gruppe von queeren Hexen anschließt, um ihre verschwundene Anführerin zu finden.
Kurzer Exkurs in die Welt der Sexualitäten
- Heterosexualität: Anziehung zum anderen Geschlecht.
- Homosexualität: Anziehung zum gleichen Geschlecht.
- Bisexualität: Anziehung zu zwei oder mehr Geschlechtern.
- Pansexualität: Anziehung zu allen Geschlechtern.
- Asexualität: Das Fehlen oder die geringe Ausprägung sexueller Anziehung.
- Androsexualität: Anziehung zu Männern oder männlichen Personen.
- Gynosexualität: Anziehung zu Frauen oder weiblichen Personen.
- Demisexualität: Anziehung nur nach einer starken emotionalen Bindung zu einer Person.
- Sapiosexualität: Anziehung durch Intelligenz oder intellektuelle Fähigkeiten einer Person.
- Skoliosexualität: Anziehung zu Personen, die sich nicht mit einem binären Geschlecht identifizieren.
- Queer: Ein Oberbegriff für alle sexuellen Orientierungen, die von der heteronormativen Norm abweichen.
Diese Liste ist weder vollständig noch abschließend. Es gibt viele andere Begriffe und Nuancen, mit denen sexuelle Orientierung beschrieben werden kann. Außerdem kann sich die sexuelle Orientierung im Laufe des Lebens ändern oder entwickeln. Wichtig ist, dass Du Dich mit dem Begriff wohl fühlst, der Deine Gefühle am besten ausdrückt.
Pansexualität leben
Pansexualität ist die sexuelle oder romantische Anziehung zu Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtsidentität. Sie unterscheidet sich von Bisexualität, Polyamorie und Promiskuität, obwohl sie einige Gemeinsamkeiten aufweisen kann. Pansexualität kann anhand von Fragen oder Gefühlen erkannt werden, aber letztendlich muss jede Person für sich selbst entscheiden, ob sie sich als pansexuell identifiziert oder nicht.