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Syphilis: Die Krankheit mit vielen Gesichtern

syphilis

Syphilis: Die Krankheit mit vielen Gesichtern

Das Wichtigste in Kürze

Was ist Syphilis?

Syphilis ist eine Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien namens Treponema pallidum verursacht wird. Lies hier alles zu den gängigen Symptomen…

Wie bekommt man Syphilis?

Syphilis wird durch sexuellen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen. Die Bakterien können durch kleine Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut eindringen. Auch vom ungeschütztem Oralverkehr oder beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzen kann Syphilis kommen.

Ist Syphilis heilbar?

Ja, Syphilis ist heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt wird. Die Behandlung besteht meist aus diesen Maßnahmen…

Syphilis ist eine seit Jahrhunderten bekannte Krankheit. Früher wurde sie auch Lues oder harter Schanker genannt. Die Symptome und der Verlauf der Syphilis können sehr unterschiedlich sein. Deshalb wird sie oft übersehen oder mit anderen Krankheiten verwechselt. Um Dir einen Überblick zu geben, wie sich Syphilis äußert und welche Folgen sie haben kann, erklären wir Dir die verschiedenen Stadien der Krankheit und gehen auf Vorbeugungsmethoden und Behandlungsweisen ein.

Die 4 Phasen von Syphilis

Etwa an einem Zungenbelag lässt sich Syphilis erkennen.

Primärstadium: Die ersten Anzeichen

Das erste Anzeichen einer Syphilis-Infektion ist ein kleines Geschwür an der Stelle, an der die Bakterien in den Körper eingedrungen sind. Das kann zum Beispiel am Penis, in der Scheide, im Analbereich oder im Mund sein.

Das Geschwür wird auch Primäraffekt oder harter Schanker genannt. Es ist in der Regel schmerzlos und heilt nach einigen Wochen von selbst ab. Die Lymphknoten in der Umgebung können anschwellen.

Das Primärstadium beginnt etwa zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung. Viele Menschen bemerken das Geschwür gar nicht oder halten es für eine harmlose Verletzung oder einen Pickel. Das ist gefährlich, denn auch nach dem Abheilen des Geschwürs sind die Bakterien noch im Körper und können sich weiter ausbreiten.

Sekundärstadium: Allgemeine Symptome

Das Sekundärstadium beginnt etwa zwei bis drei Monate nach der Ansteckung. In diesem Stadium haben sich die Bakterien im ganzen Körper ausgebreitet und können verschiedene Beschwerden verursachen. Typische Symptome sind:

  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Hautausschlag
  • Haarausfall
  • Belag auf der Zunge
  • Warzenartige Wucherungen an den Genitalien oder im Analbereich

Diese Symptome können leicht mit anderen Krankheiten verwechselt oder gar nicht bemerkt werden. Sie verschwinden meist nach einigen Wochen ohne Behandlung. Das bedeutet aber nicht, dass die Infektion vorbei ist. Die Bakterien bleiben im Körper und können später wieder aktiv werden.

Hinweis: Wenn Du eines oder mehrere dieser Symptome hast, solltest Du Dich ebenfalls auf Syphilis testen lassen.

Latenzstadium: Die Ruhephase

Das Latenzstadium ist eine Phase, in der keine Symptome auftreten. Die Bakterien befinden sich noch im Körper, sind aber inaktiv. Das Latenzstadium kann Monate bis Jahre dauern.

Während dieser Zeit ist die Ansteckungsgefahr geringer, aber nicht ausgeschlossen. Manche Menschen bleiben in diesem Stadium und entwickeln keine weiteren Symptome. Andere können allerdings in das nächste Stadium auch übergehen.

Tertiäres Stadium: Die Spätfolgen

Um Syphilis rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, ist unbedingt ein Text nötig.

Das Tertiärstadium ist die letzte und gefährlichste Phase der Syphilis. Es tritt etwa zehn bis 30 Jahre nach der Ansteckung auf. In diesem Stadium können die Bakterien verschiedene Organe und Systeme des Körpers schädigen, zum Beispiel:

  • Herz und die Blutgefäße
  • Knochen und Gelenke
  • Haut und Schleimhäute
  • Nervensystem
  • Gehirn

Die Symptome im Tertiärstadium sind sehr vielfältig und schwerwiegend. Sie können zu Behinderung, Demenz, Blindheit, Taubheit oder sogar zum Tod führen.

Gut zu wissen: Das Tertiärstadium ist heutzutage sehr selten, da die meisten Menschen mit Syphilis frühzeitig behandelt werden. Wenn Du aber den Verdacht hast, dass Du schon länger mit Syphilis infiziert bist, solltest Du Dich unbedingt untersuchen lassen.

Angeborene Syphilis: Gefahr für das Kind

Syphilis kann nicht nur durch sexuellen Kontakt, sondern auch von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden. Man spricht dann von angeborener oder konnataler Syphilis. Die Übertragung kann während der Schwangerschaft oder bei der Geburt erfolgen.

Angeborene Syphilis kann zu schweren Komplikationen für das Kind führen, wie zum Beispiel:

  • Fehlgeburt
  • Totgeburt
  • Frühgeburt
  • Missbildungen
  • Wachstumsstörungen
  • Blutarmut
  • Leberentzündung
  • Hautausschlag
  • Augenentzündung
  • Hirnhautentzündung

Tipp: Wenn Du schwanger bist oder schwanger werden willst, solltest Du Dich auf Syphilis testen lassen. Eine Behandlung mit Antibiotika kann die Übertragung auf das Kind verhindern.

Syphilis erkennen und behandeln

Besonders häufig ist der Hautausschlag an Füßen und Händen.

Syphilis ist eine schwere Erkrankung, die nicht von selbst ausheilt. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Diagnose der Syphilis erfolgt in der Regel durch eine Blutuntersuchung, bei der nach Antikörpern gegen die Bakterien gesucht wird. Manchmal wird auch eine Probe aus dem Geschwür oder dem Nervenwasser (Liquor) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Die Behandlung der Syphilis besteht in der Regel aus einer Antibiotikatherapie, meist mit Penicillin. Dauer und Dosierung hängen vom Stadium der Erkrankung ab. Die Behandlung kann die Symptome lindern und die Ansteckungsgefahr verringern, aber die bereits entstandenen Schäden nicht rückgängig machen.

Während der Behandlung sollte man keinen Geschlechtsverkehr haben oder nur mit Kondom/Femidom verhüten. Außerdem sollte man seine Partnerin oder seinen Partner informieren und auffordern, sich ebenfalls testen und behandeln zu lassen. Nach der Behandlung sollte man regelmäßig zur Kontrolle gehen, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig ausgeheilt ist.

Syphilis vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen Syphilis ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Sexualität. Das bedeutet:

  • Sich regelmäßig auf Syphilis und andere Geschlechtskrankheiten testen lassen, vor allem, wenn man mehrere Partnerinnen oder Partner hat oder hatte.
  • Beim Vaginal- und Analverkehr immer ein Kondom oder Femidom benutzen.
  • Bei Oralverkehr ein Kondom oder Lecktuch verwenden.
  • Spritzen und Nadeln nicht mit anderen teilen.
  • Bei Verdacht auf eine Infektion sofort untersuchen und behandeln lassen.

Die wichtigsten Fakten zusammengefasst

Syphilis verläuft in verschiedenen Stadien mit unterschiedlichen Symptomen und Folgen. Das erste Stadium, das Primärstadium, äußert sich durch ein kleines Geschwür an der Eintrittsstelle der Bakterien. Im zweiten Stadium, dem Sekundärstadium, treten allgemeine Symptome wie Fieber, Hautausschlag oder Haarausfall auf. Das dritte Stadium ist das Latenzstadium, in dem keine Symptome auftreten, die Bakterien aber noch im Körper vorhanden sind. Im vierten Stadium, dem Tertiärstadium, können verschiedene Organe und Systeme schwer geschädigt werden.

Syphilis ist heilbar, wenn sie früh erkannt und behandelt wird. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Antibiotika-Therapie. Die Behandlung kann die Symptome lindern und die Ansteckungsgefahr verringern, aber die bereits entstandenen Schäden nicht rückgängig machen.

Quellen